Förderung des Wissenstransfers und Zusammenarbeit bei Verwaltungsaufgaben durch eine Fachtagung „Flüchtlinge im ländlichen Raum – Strukturen zwischen Haupt- und Ehrenamt neu denken“ und anschließender Schulungseinheit zum Integrationslotsen
Projektträger:
Kommunen der LEADER-Region „Aller-Fuhse-Aue“
Ort:
LEADER-Region „Aller-Fuhse-Aue“
Förderung über:
LEADER (LAG-Budget)
Investitionskosten:
18.500 Euro
Fördersumme:
14.765 Euro
Umsetzung:
2016
Projektbeschreibung:
In der LEADER-Region „Aller-Fuhse-Aue“ stellt die Aufnahme und Integration von Geflüchteten alle Kommunen vor große Herausforderungen. Im Kalenderjahr 2015 hatten die einzelnen Kommunen einen sehr hohen Zustrom an geflüchteten Personen (insgesamt ca. 1.200 Personen) zu verzeichnen. Die Organisation der Erstaufnahme wie auch die weitere Integration ist für die Kommunen seitdem eine ständige Aufgabe und hat zu starken strukturellen Veränderungen innerhalb der Verwaltungen geführt. Wenngleich sich die einzelnen Lösungsansätze innerhalb der Mitgliedsgemeinden der LEADER-Region „Aller-Fuhse-Aue“ stark unterscheiden, so besteht Einigkeit darüber, dass für die Integration Geflüchteter dem Engagement ehrenamtlich Tätiger eine zentrale Bedeutung zukommt.
Dementsprechend formten sich in den vergangenen Jahren neue und engere Kooperationen der Verwaltungen mit Flüchtlingsinitiativen, Kirchen und anderen caritativen Organisationen. Nicht immer ist diese Zusammenarbeit reibungslos, weil das Verständnis für die wechselseitigen Bedürfnisse, Grenzen und rechtlichen Anforderungen fehlt. Themen wie Datenschutz, fehlende Qualifikation oder die mangelnde Professionalität im Bereich der Sozialarbeit bergen ein hohes Konfliktpotenzial und bedürfen einer sorgsamen Steuerung. Zu beachten ist auch, dass ein Gleichgewicht hergestellt werden muss zwischen Flüchtlingshilfe und der Hilfe für sozial Benachteiligte, damit hier dem Eindruck einer Konkurrenzsituation von vornherein vorgebeugt wird. Diese vielen verschiedenen Anforderungen führen dazu, dass hauptamtliche Mitarbeiter auf Grenzen und Rahmenbedingungen des ehrenamtlichen Engagements hinweisen müssen, was in der Praxis zu Störungen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit führt.
Die Tagung sollte nun allen Akteuren die Gelegenheit geben, gemeinsam Strategien für eine Optimierung der Zusammenarbeit zu entwickeln. Ziel war es, eine Verbindlichkeit in der Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt zu erreichen, welches einerseits das hohe Engagement aller Beteiligten wertschätzt und andererseits die notwendigen Rahmenbedingungen im Bereich kommunaler Flüchtlingshilfe setzt. Es galt, ein neues Bewusstsein füreinander zu entwickeln und basierend auf dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ eine gemeinsame Position zu erarbeiten. Anschließend wurden in einer Veranstaltungsreihe die Ehrenamtlichen im Umgang mit Flüchtlingen geschult und weitergebildet.